Dienstag, 29. September 2009

Into The Wild ... #2

Der zweite Teil des Trips:Greeter FallsStone DoorUnd ab nach Hause ...

Montag, 28. September 2009

Into The Wild ...

Nachdem ich vor Amerika ja eigentlich nochmal in die Berge wollte, was zeitlich aber nicht mehr hingehaun hat, habe ich das jetzt nachgeholt. Mit zwei Freundinnen aus meinem Wohnheim gings in den Cumberland State Park zum Backpacking, ein Trip der vom Vanderbilt Outdoor Rec Center organisiert wurde. Leider gabs am ersten Tag gleich mal fast ausschließlich Regen.Unser Camp inklusive sicher verwahrtem Essen, wegen den Bären.
Linda, unsere Führerin.
Nein, Flo, das bin nicht ich :)Zum Glück ist das Wetter nicht so geblieben und der Rest des Trips hat uns für die Strapazen mehr als nur entschädigt. Bilder und Bericht gibts bald.

Freitag, 25. September 2009

Sun Records

Der Höhepunkt des Wochenendes war dann ein Besuch im Sun Records Studio. Hier wurde Anfang der 50er Geschichte geschrieben: Nachdem beim Ausladen der Gitarrenverstärker beschädigt wurde, haben die Musiker um Jackie Brenston ihn aus Geldmangel selbst repariert, was ihnen aber nur teilweise gelungen ist. Folge dieses kaputten Verstärkers war letztendlich dann der erste "verzerrte" Gitarrensound auf einer Schallplatte. Herausgekommen ist "Rocket 88", der Song, den man heute allgemein als den ersten Rock and Roll-Song überhaupt bezeichnet.
Berühmt ist das Sun Studio aber vor allem, weil Elvis und viele andere Größen der 50er Jahre (z.B. Johnny Cash, Roy Orbison, B.B. King) die meisten ihrer Songs hier aufgenommen haben. Das erstaunlich kleine Studio (außer dem Aufnahmeraum gibt es noch zwei andere Zimmer) wird auch heute noch in der Nacht als Tonstudio benutzt u.a. von Bands wie U2. Auf der Tour haben wir dann auch die ein oder andere Anekdote aus der Geschichte des Studios gehört. Im Gegensatz zu Graceland wirklich eine Erfahrung!
Das berühmte "Million Dollar Quartet" bei einer Jam Session im Sun Studio 1955: Jerry Lee Lewis, Carl Perkins, Elvis Presley, Johnny CashIch und das Mikro von Elvis. Haha

Mittwoch, 23. September 2009

Beale Street

Am Abend war natürlich ein Besuch auf der Beale Street, unweit des Mississippi River, unausweichlich. Am Wochenende wird der Verkehr ausgesperrt und zwei Blocks der Beale Street verwandeln sich in eine Partymeile, auf der ausnahmsweise auch draußen getrunken werden darf und die Clubs bis um 5 offen sind. Überall sonst in Tennessee ist das nicht erlaubt. Auch wenn diese Straße mittlerweile sehr touristisch geworden ist, ist die Erfahrung alles andere als seicht. Vom Kongress offiziell als "Home of the Blues" ausgeschrieben, finden sich hier tatsächlich die besten der besten Blues-Musiker wieder. Louis Armstrong, Muddy Waters oder B.B. King sind hier groß geworden und auch heute wird hier in jeder Bar Live-Musik gespielt und alt und jung, schwarz und weiß singen und tanzen gemeinsam dazu. Wir hatten das Glück einerseits in den Genuss einer alten, eingespielten Blues-Band zu kommen und danach aber einer jungen, frischen Gruppe, die modernen Rock gespielt hat, zuzuhören. Beides ziemlich beeindruckend.

Montag, 21. September 2009

Graceland

Unser erster Stop in Memphis war Graceland, Elvis' kleines Anwesen, das er mit 22 Jahren Ende der 50er Jahre südlich der Stadt gekauft hat. Und mit "klein" mein ich tatsächlich "klein"! Mit den Villen, die man bei MTV Cribs zu sehen bekommt, ist Graceland jedenfalls nicht zu vergleichen; die meisten Häuser von amerikanischen Mittelklasse-Familien sind wahrscheinlich größer. Ansonsten ist Graceland genau das, was man erwarten würde: kultig, kitschig und irgendwie künstlich. Im zweitmeist besuchten Privathaus im Land (nach dem Weißen Haus) gibts auch keinen Führer, sondern man wird mit Kopfhörern auf den Ohren mehr oder weniger durchgeschleust. Zu sehen gibts natürlich auch interessante Dinge: Elvis' unzählige goldene Platten, einige seiner Gitarren und seine Anzüge, etc.; man bekommt einen Einblick in sein Wohnzimmer, seine Küche, seinen Racquetball-Court und den legendären Jungle Room; insgesamt ist Graceland wohl die beste Verkörperung einer irgendwie perversen Verehrung, die Elvis erfahren hat. Nach all diesem Personenkult wundert es einen dann aber auch nicht, dass er gegen Ende seines Lebens immer verrückter und kaputter geworden ist.
Was aber auch der ganze Kult nicht zerstören kann, ist Elvis, den Musiker: die unbestreitbar wichtigste Einzelperson in der Geschichte des Rock 'n' Roll.WohnzimmerDer legendäre "Jungle Room" ...

Sonntag, 20. September 2009

Walking in Memphis ...

Vor wenigen Stunden bin ich von meinem ersten richtigen Ausflug hier zurückgekommen. Ziel war keine geringere Stadt als das nur 3 Stunden entfernte Memphis, Wiege des Blues und Geburtsort des Rock 'n' Roll. Für mich natürlich besonders interessant. Nebenbei ist Memphis auch noch eine der gefährlichsten Städte Amerikas, davon haben wir aber nichts mitgekriegt, was sicher auch am teilweise enormen Polizeiaufgebot an den Haupttouristenattraktionen liegt. Und auch wenns insgesamt nur 24 Stunden waren, die wir in Memphis verbracht haben, hat sich der Trip definitiv gelohnt und wir hatten jede Menge Spaß. Auf die drei größten Erlebnisse in Memphis (Graceland, Beale Street und Sun Records) werde ich in drei einzelnen Posts nochmal genauer eingehen. Für jetzt muss ein kurzer Einblick in meine Eindrücke reichen.

Graceland: wie erwartet, eine überteuerte und relativ enttäuschende Touristenfalle, trotzdem irgendwie "interessant";

Beale Street: natürlich auch sehr touristisch, aber auch aus gutem Grund; hier gibt's Blues vom Feinsten und es vermischen sich tatsächlich alle Generationen, um einfach eine gute Zeit zu haben.

Sun Records: für mich Höhepunkt des Wochenendes; im Gegensatz zu Graceland gabs hier einen wirklichen Einblick in die Geschichte des Rock 'n' Roll.

In Kürze mehr ...

Freitag, 18. September 2009

"First Friends"

Letzen Sonntag war dann auch Startschuss für unser "First Friends"-Programm, das internationale Studenten mit Leuten außerhalb von Vanderbilt bekannt macht, um so auch mal eine andere Perspektive auf das Leben in diesem Land zu kriegen. Mein "First Friend" ist Roy aus Kentucky, ein ehemaliger Florist und Antiquitätenhändler, unverheiratet und kinderlos, der jetzt im Ruhestand ist. Roy scheint das ganze Programm auch relativ ernst zu nehmen; er bietet ständig seine Hilfe an oder besorgt etwas, wenn ich was brauche. Am Sonntag hat er mich auch gleich mal mit zu einem Treffen seiner Gemeinde in Süd-Nashville mitgenommen. In einem zugegeben recht kitschig eingerichtetem Haus hab ich dann mit hauptsächlich über 60-Jährigen Diskussionen über Politik (Obama baut grad mächtig ab), Glauben (in Amerika gibts unzählige unabhängige "Kirchen") oder die Unterschiede zwischen Deutschland und USA geführt. Eine willkommene Abwechslung zum Uni-Leben war das allemal.Meine Gesprächspartner ...

Donnerstag, 17. September 2009

"Ja, er lebt no ..."

So, jetzt hab ich länger nix mehr von mir hören lassen. Das liegt daran, dass hier alles mittlerweile in vollem Gange ist: das Semester, die Parties, die NFL, etc. so dass mir relativ wenig Zeit bleibt mal gemütlich in meinem Zimmer zu sitzen und zu bloggen, weil eigentlich immer was los ist. Letztes Wochenende war dann gleichmal was ganz spezielles angesagt. Die Kaci (eine amerikanische Freundin, die ich bereits in Regensburg kennengelernt hab) war so nett mich auf eine Sorority-Party einzuladen (das übersetzt man wohl am besten mit "Schwesternschaft" auch wenn das englische Wort wesentlich weniger altmodisch klingt) Von diesen Sororities und Fraternities (das männliche Gegenstück) gibt es insgesamt 30 hier, so dass eigentlich immer jemand eine Party schmeißt. Das Motto dieser Party war simpel und einfach "D". Verkleidet als Doctor, Deer, Douchbag, Domino-Stein oder Dr. Dre gings per Reisebus zu einem speziell angemieteten Club in Downtown Nashville. Unser Motto war "D" wie Deutschland und so ist es tatsächlich in Amerika das erste Mal passiert, dass ich eine Lederhosn anhatte. Beweis siehe unten :)
Und noch ein Bild von der Party danach: So schauts nach einem erfolgreichen Beer-Pong-Abend aus.

Sonntag, 6. September 2009

"Touchdown!" ...

... hieß es gestern gleich ein paar mal. Die College Football Saison hat begonnen und man kann dieses Ereignis kaum mit europäischen Sportveranstaltungen vergleichen. Während bei uns mehr oder weniger der Sport im Mittelpunkt steht, geht es hier mehr um die "ganze Erfahrung", das Drumrum. Marching Band, Cheerleaders, Tailgating: ein Tag lang Volksfeststimmung. Was dabei für einen Europäer besonders auffällig ist, ist die Garderobe. Für diesen Anlass werfen sich die Amerikaner (zumindest im Süden) nämlich in Schale. Die Jungs sieht man also hauptsächlich in Hemd und Krawatte und die Mädels fast ausschließlich in Cocktailkleidern!!! Ja, ich spreche von einem Footballspiel!
Bereits am Vormittag gehts los: es wird viel getrunken und gegrillt, was unglaublich viel Müll produziert. Abends gehts dann weiter mit Feiern. Das Spiel steht also nicht wirklich im Vordergrund: nach dreieinhalb Stunden Spiel war das Stadion dann auch fast leer. Bei einem Endstand von 45 zu 0 (für uns natürlich) kanns nämlich auch schnell mal langweilig werden.

Donnerstag, 3. September 2009

SchweineVZ

Wie ihr vielleicht bemerkt habt, hab ich seit kurzer Zeit so eine Karte, und zwar ungefähr hier ------------------------------------------------------>
die anzeigen soll, wie oft diese Seite und von wo sie geöffnet wird. Zu Anfang hat das auch die erwarteten Ergebnisse gebracht. Aber nachdem ich die Blog-Adresse noch mal einen Tag lang im StudiVZ als Statusmeldung reingestellt habe, warens auf einmal 62 Views an einem Tag, aus Yemen, Kuwait, Ägypten, Mexiko, der Türkei, Schweden, .... ja. Die Diskussion, was denn eigentlich mit den ganzen Daten, die man in diesen sozialen Netzwerken freiwillig angibt, passiert, ist ja noch gar nicht so lange her und anscheinend auch durchaus berechtigt.
Und wenn wir grad schon bei Schweinereien sind: Die Schweinegrippe hat hier auf dem Campus mittlerweile schon 80 Leute erwischt, u.a. auch meinen Zimmernachbarn. Aber keine Sorge! Sicherheitsmaßnahmen sind bereits durchgeführt worden ;-)

Dienstag, 1. September 2009

Fleißiges Eichhörnchen ???

Nach einer Woche Uni kann man dann auch noch einen weiteren Unterschied festmachen: das Studium. Ich kann hier natürlich nur für mich selber sprechen, aber während mein Studium in Regensburg relativ entspannt und überschaubar ablief, gehts hier bereits in der ersten Woche voll los. Die Studenten scheinen insgesamt gesehen bedeutend leistungsorientierter zu sein als in Deutschland, was bei - in meinem Department - 18.000 $ Studiengebühren pro Semester (!!!) auch nicht weiter wundert. Da trödelt man lieber doch ein bißchen weniger rum bzw. die Eltern sorgen schon für die nötige Motivation, schließlich sorgen sie ja auch fürs nötige Geld. Dass man hier abends um 9 noch in die Bibliothek geht, um zu lernen, hab ich zuerst auch nicht geglaubt, ist aber tatsächlich relativ gängig. Das scheint sich dann auch auszuzahlen: In einem brandneuen Ranking der Zeitschrift U.S. News & World Report hat sich Vanderbilt auf Platz 17 der amerikanischen Universitäten verbessert.
Für mich heißt das zurzeit im Klartext: an mehreren Abenden in der Woche über Büchern sitzen und 12-taktige Blues-Schemen, Statistiken zum Thema Abtreibung in den USA und die Frage, warum Menschen überhaupt schreiben, zu studieren. Und so fühl ich mich also doch ein bißchen angesteckt von dem ganzen Eifer, auch wenn ich als Austauschstudent die vielen Studiengebühren nicht bezahlen muss. Hier läuft der Hase eben ein bißchen anders.
Apropos Hase. Eine Gemeinsamkeit gibt es dann doch. Wo man nämlich an der Regensburger Uni Hasen sieht, da sieht man hier Eichhörnchen: einfach überall!